Tipps zum ange­neh­me­ren Tier­arzt­be­such (Teil 2)

Vor­be­rei­tung erspart viel Stress beim Tierarztbesuch

Um bei der Schmet­ter­lings-Meta­pher zu blei­ben: Beim Tier­arzt­be­such ist es mir schon pas­siert, dass vor lau­ter Schmet­ter­lin­gen im Bauch (Wird auch alles klap­pen? Ist mein Miet­zes­patz gesund? Hof­fent­lich ist es nicht schlimm!) die Fra­gen, die ich zwar vor­be­rei­tet, aber nicht auf­ge­schrie­ben habe, plötz­lich wie kleine Gedan­ken­schmet­ter­linge auf und davon geflo­gen sind und ich mir am Ende nicht alles gemerkt habe, was ich den Tier­arzt fra­gen wollte. Des­halb habe ich mir ange­wöhnt, einen klei­nen (auf Öster­rei­chisch) Schwin­del­zet­tel in mei­ner Tasche zu haben, damit ich dem Tier­arzt dann Löcher in den Bauch fra­gen kann. Tier­ärzte haben es mit Cat­mommy nicht leicht, weil alles ana­ly­siert und gefragt wird, was man über die Gesund­heit von Kat­zen wis­sen muss. By the way, ein klei­ner Tipp: In Zei­ten wo jeder alles goog­len kann, was er nur möchte ein Wort zur Vor­sicht: Man lässt sich – beson­ders in medi­zi­ni­schen Fra­gen – von den vie­len (oft gut­ge­mein­ten) Rat­schlä­gen, Mei­nun­gen und „Dia­gno­sen“ ande­rer Kat­zen­lieb­ha­ber – die aber meis­tens trotz allem Laien sind – oft auch ver­un­si­chern. Daher hat Cat­mommy sich ange­wöhnt (oder ver­sucht es zumin­dest) zuerst den Tier­arzt um Rat zu fra­gen und dann erst wei­ter zu recher­chie­ren. Das spart eini­ges an Ner­ven und Schmet­ter­lin­gen im Bauch, weil man sich schon oft auch unnö­tig vor­her Sor­gen macht.

Auch der von unse­rer Tier­ärz­tin lie­be­voll Mut­ter-Kind-Pass genannte Impf­pass sollte früh genug gesucht wer­den, sofern man ihn nicht irgendwo griff­be­reit lie­gen hat. Auch das spart eini­ges an Stress der Cat­paw­r­ents, was natür­lich auch der Katze zu Gute kommt.

Ruhige Katze – ent­spann­ter Mensch

In mei­ner Arbeit in der Kat­zen­ver­hal­tens­be­ra­tung habe ich mich natür­lich auch aus­führ­lich mit alter­na­ti­ven, ganz­heit­li­chen Metho­den aus­ein­an­der­ge­setzt und so setze ich diese sanf­ten Metho­den auch gerne zur Vor­be­rei­tung auf den Tier­arzt­be­such ein. Mit dem Tel­ling­ton­Touch-Kör­per­band konnte ich tat­säch­lich schon erstaun­li­che Erfah­run­gen machen (übri­gens auch schon an mir selbst getes­tet) und so ver­wende ich das Kör­per­band bereits am Abend vor dem Tier­arzt­be­such, da es sehr beru­hi­gend auf meine Kat­zen wirkt. Vor der Fahrt mit der Katze zum Tier­arzt gebe ich auch gerne Bach­blü­ten-Not­fall­trop­fen (unbe­dingt alko­hol­frei!!) und kann auch das zu einem ange­neh­me­ren Tier­arzt­be­such bei­tra­gen. Dazu möchte ich noch sagen, dass eine Ver­ab­rei­chung von irgend­wel­chen Mit­teln (auch natur­heil­kund­li­cher Art) unbe­dingt vor­her mit dem Tier­arzt abge­spro­chen wer­den sollte.

Ange­neh­mes Klima bei der Autofahrt

Hier ist tat­säch­lich einer­seits das Klima im Auto gemeint. Im bes­ten Fall ver­sucht man den Tier­arzt­ter­min so zu legen, dass es nicht gerade 35 Grad im Hoch­som­mer hat. Natür­lich wird das nicht immer mög­lich sein. Dann sollte man jedoch für eine ange­nehme Tem­pe­ra­tur wäh­rend der Fahrt sor­gen. Es sollte weder zu heiß noch zu kalt sein (Vor­sicht bei der Klimaanlage).

Ande­rer­seits kann man als Kat­zen­hal­ter aber auch das Klima im Sinne von Atmo­sphäre posi­tiv beein­flus­sen. Man sollte auf die jewei­li­gen Bedürf­nisse des Stu­ben­ti­gers Rück­sicht neh­men. Cat­mommy und Catdaddy fah­ren immer gemein­sam mit der Mietze zum Tier­arzt, weil es ein­fach stress­freier ist. Kat­zen reagie­ren Stu­dien zufolge sehr posi­tiv auf beru­hi­gende klas­si­sche Musik, also wird diese bei der Fahrt gespielt, natür­lich bitte nicht zu laut. Einer Miau­ver­türe sei­tens der Katze wird wenig Beach­tung geschenkt (klingt hart — ist es auch), das Ver­hal­ten der Katze wird nicht durch extrem mit­lei­dende Worte wäh­rend der gan­zen Fahrt gepusht, also keine Over­türe im Katze-Mensch-Duett. Gegen ein paar beru­hi­gende Worte ab und zu ist natür­lich nichts ein­zu­wen­den. Unsere Kat­zen sind auch ruhi­ger, wenn man die Trans­port­box dunk­ler macht, indem man etwas dar­über­legt (sichere Höhle), eine gute Durch­lüf­tung der Box sollte aber immer gewähr­leis­tet sein und die Box sollte nicht kom­plett abge­dun­kelt wer­den. Bei emp­find­li­chen Kat­zen kann auch die Stre­cke der Fahrt mit Bedacht gewählt wer­den (falls das mög­lich ist), unsere Kat­zen bevor­zu­gen lang­sa­mes Fah­ren auf der Bun­des­straße dem Fah­ren auf der Autobahn.

Im Mehr­kat­zen­haus­halt ten­die­ren man­che dazu, mit meh­re­ren Kat­zen gleich­zei­tig zum Tier­arzt zu fah­ren. Es kommt es auf den Cha­rak­ter der Kat­zen an und wie sie sich mit­ein­an­der ver­ste­hen. Man würde natür­lich nie zwei Kat­zen in eine Box sper­ren, die sich ansons­ten zuhause aus dem Weg gehen. Ich habe die Erfah­rung gemacht, dass sich zwei Kat­zen in einem Auto gegen­sei­tig in ihrer Angst bestär­ken und mit Miauen die Angst auf­schau­keln. Außer­dem kann man einer Katze die unge­teilte Auf­merk­sam­keit schen­ken, was sicher von Vor­teil ist.

Ankunft im War­te­be­reich des Tierarztes

Gut, die Fahrt ist also geschafft! Im War­te­be­reich des Tier­arz­tes sollte man natür­lich dar­auf ach­ten, dass man in einem mög­lichst ruhi­gen Bereich mit sei­ner Katze sitzt, nicht direkt neben dem Herr­chen mit der gro­ßen Dogge, die auch auf die Unter­su­chung war­ten. Im dicht­ge­dräng­ten War­te­zim­mer kann man die Box wie­der (teil­weise) abdun­keln, wenn das zur Beru­hi­gung beiträgt.

Ich habe noch keine Katze getrof­fen, die es genießt, beim Tier­arzt zu sein. 

Daher sollte man ver­su­chen, es für seine Katze so stress­frei und ange­nehm wie mög­lich zu machen.

Wenn wir einen Tier­arzt­ter­min mit Jamie haben, steht die Tier­ärz­tin beim Öff­nen meist vor einer lee­ren Box. Jamie ver­gräbt sich näm­lich unter dem Bett­chen in der Box und muss erst vor­sich­tig raus­ge­holt wer­den. Unsere Tier­ärz­tin hat mich letz­tens gefragt, was man aus Sicht einer Kat­zen­ver­hal­tens­be­ra­te­rin dage­gen machen soll. Meine Ant­wort war, dass alles, was der Katze dabei hilft den Tier­arzt­be­such stress­freier zu emp­fin­den, natür­lich ok ist. Klar war die Frage nicht ganz ernst gemeint, aber es ist tat­säch­lich so. Bei Jamie ist die Angst zwar da, er ist aber in sei­nem Ver­steck rela­tiv ruhig und ich meine, er fühlt sich so auch sicherer.

Medi­cal-Trai­ning der Katze — ein wich­ti­ges Thema

Wie man sei­ner Katze die tier­ärzt­li­che Unter­su­chung erleich­tern und viel­leicht auch zuhause schon etwas trai­nie­ren kann, damit möchte ich mich selbst noch aus­führ­lich beschäf­ti­gen, ein eige­nes Medi­cal-Trai­ning-Pro­gramm ent­wi­ckeln und das auch in unser Cli­cker­trai­ning mit auf­neh­men. Dar­über wird es in eini­ger Zeit einen eige­nen Blog-Bei­trag geben, seid also gespannt!

End­lich geschafft!

Der Tier­arzt­be­such ist vor­bei und ich bin mit mei­ner Katze wie­der zuhause! Alles ist dank guter Vor­be­rei­tung gut­ge­gan­gen, die Schmet­ter­linge im Bauch bei Mensch und Katze beru­hi­gen sich wie­der etwas… ein gutes Gefühl.

Der Tier­arzt­be­such wird für die Katze immer ein Ereig­nis blei­ben, das nicht so beliebt ist, schließ­lich wird sie jedes Mal aus ihrer Rou­tine her­aus­ge­ris­sen. Jede andere Behaup­tung wäre gelo­gen. Aber, man kann tat­säch­lich als lie­be­vol­ler Kat­zen­hal­ter dazu bei­tra­gen, es stress­freier und etwas ange­neh­mer für die Samt­pfote zu machen.

Kurz­fas­sung Vor­be­rei­tung zum ent­spann­ten Tierarztbesuch:

  • Schwin­del­zet­tel mit Fra­gen an den Tier­arzt vorbereiten
  • Unter­la­gen, die man mit­neh­men möchte, bereitlegen
  • sich nicht durch Inter­net­re­cher­chen ver­un­si­chern lassen
  • ange­nehme Atmo­sphäre bei der Auto­fahrt schaf­fen (Tem­pe­ra­tur, Ruhe)
  • Angst-Trig­ger im War­te­zim­mer des Tier­arz­tes ver­mei­den, wenn möglich
Miles und Jamie kuscheln in der Box

Ich hoffe, dass der ein oder andere gute Tipp für euch dabei war!

Stay paw­si­tive und krault eure Miet­zes­pätze lieb von mir!

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