Tipps zum ange­neh­me­ren Tier­arzt­be­such (Teil 1)

Angies Zahn-OP

Ok, Schmet­ter­linge im Bauch gibt es tat­säch­lich. Oder flie­gende Amei­sen. Oder Hum­meln. Oder… halt, ich schweife ab. Also, Schmet­ter­linge im Bauch, ich habe sie deut­lich gespürt. Und ich spre­che jetzt nicht vom ver­liebt sein, lei­der nein. Einer der „mul­mi­gen Schmet­ter­lings-Momente“ im Leben von Cat­paw­r­ents ist der, wenn ein Tier­arzt­be­such oder – schlim­mer noch – eine Ope­ra­tion des gelieb­ten Mini­lö­wen ansteht. So gesche­hen in Cat­town vor­ges­tern am Vor­mit­tag. Angie-Maus hat es erwischt.

Vor zwei Wochen wegen einer Bla­sen­ent­zün­dung in die Tier­arzt­pra­xis gebracht (die zum Glück kom­pli­ka­ti­ons­los wie­der aus­ge­heilt ist), wurde uns von der Tier­ärz­tin unse­res Ver­trau­ens drin­gend ans Herz gelegt, eine Zahn­sa­nie­rung bei der Maus machen zu las­sen. Vor der Ope­ra­tion musste noch die Ent­zün­dung unter Kon­trolle gebracht wer­den, darum die vier­zehn­tä­gige War­te­zeit bis zur Ope­ra­tion. Nach­dem das ultraschlechte Gewis­sen von Cat­mommy etwas abge­klun­gen ist, nicht frü­her bemerkt zu haben, dass Angie Zahn­schmer­zen hat – Kat­zen sind ein­fach Meis­ter im Ver­ber­gen von Schmer­zen, auch wenn sie noch so groß sind – und Catdaddy ihr immer wie­der ver­si­chert hat, dass es nicht frü­her bemerkt wer­den konnte (Angie hat näm­lich nicht abge­nom­men, Gewicht wird regel­mä­ßig kon­trol­liert und sich auch sonst nicht ver­än­dert), war der Tag der Zahn­sa­nie­rung da.

Man kann immer etwas für seine Katze tun!

Das Gefühl, nichts wei­ter tun zu kön­nen, wie ich das hasse. Bäh, das Aller­schlimmste für mich. Moment, habe ich tat­säch­lich nichts getan zur Vor­be­rei­tung auf die Ope­ra­tion? Kann man als lie­be­vol­ler Kat­zen­hal­ter nichts tun, um es für den Mini­lö­wen etwas ange­neh­mer zu machen?

Defi­ni­tiv DOCH MAN KANN! Natür­lich hab auch ich was für mein Mäd­chen getan, auch wenn es mir in dem Augen­blick nicht so vor­kam. Es gibt sogar sehr viele Mög­lich­kei­ten, einen Tier­arzt­be­such (etwas) ange­neh­mer für die Mietz zu machen. Wobei, in Freude aus­bre­chen wird der Mini­löwe sicher trotz­dem nicht, wenn ein Tier­arzt­be­such ansteht. Ist und bleibt halt doch angst­be­haf­tet, weil es Miet­zes­patz natür­lich aus dem gewohn­ten Leben raus­reißt und meis­tens auch noch Schmer­zen verursacht.

Trans­port­bo­xen-Facts

Es fängt schon mit der TRANSPORTBOX an. Wir Cat­paw­r­ents haben frü­her immer den Feh­ler gemacht, die Trans­port­box erst dann aus dem Kel­ler zu holen, wenn die Stunde X gekom­men war. Sub­op­ti­mal. Seit die Trans­port­bo­xen (in respek­ta­bler Größe, wenn mög­lich sollte die Miet­zem­aus darin auf­recht sit­zen kön­nen, also viel­leicht eine Box für klei­ner Hunde) bei uns im Cathome das ganze Jahr über kusche­lig her­ge­rich­tet im Wohn­be­reich ste­hen – und ja, es gibt auch rela­tiv deko­ra­tive Boxen – ist wenigs­tens die Angst vor der Box nicht mehr so da. Cat­mommy legt auch immer mal wie­der „zufäl­lig“ – hüs­tel – Lieb­lings­le­cker­lies rein und hofft zumin­dest, dass sich die Mini­lö­wen den­ken: „Ok. So schlimm kann das Ding nicht sein – es spuckt Lecker­lies aus!!!!“ Rein­ge­ho­ben wer­den ist immer noch nicht so toll aber, der Über­ra­schungs­mo­ment kann dann eher aus­ge­nutzt wer­den, als wenn die Trans­port­box schon eine halbe Stunde seit dem Rein­brin­gen da „lau­ert“ und man dann erst hin­ein­ver­frach­tet wird. Natür­lich ist es auch klar, dass es man­che Kat­zen gibt, bei denen es nicht so ein­fach gehen wird oder auch viele, die sich ver­ste­cken und allein schon das Fin­den vor dem Tier­arzt­be­such zu einer Challange wird.

Ups, ich schreibe schon wie­der zu viel!

Ich merke gerade, ich könnte schon ein gan­zes Essay über die rich­tige Wahl der Trans­port­box schrei­ben. Catdaddy hat noch einen Tra­ge­rie­men an die Box dran­ge­macht, das sta­bi­li­siert beim Trans­port und Miet­zes­patz hat dann weni­ger das Gefühl, auf einer Hoch­schau­bahn unter­wegs zu sein. Wich­tig ist auch die Innen­aus­stat­tung der Box. Ein kusche­li­ges, wasch­ba­res Bett­chen, wenn mög­lich mit Rand, ist eine viel bes­sere Wahl als ein ver­rut­schen­des Hand­tuch, an dem sich keine Katze fest­hal­ten kann. Cat­mommy legt auch immer eine Wickel­un­ter­lage für Men­schen­ba­bys hin­ein, weil in der Auf­re­gung natür­lich immer mal was pas­sie­ren kann. Das wird dann schön auf­ge­saugt und kann anschlie­ßend ein­fach ent­sorgt werden.

Die Kraft der eige­nen Gedanken

Oh, eigent­lich doch ganz schön vor­aus­ge­dacht. Was Kat­zen­hal­ter noch machen kön­nen, ist an der eige­nen Ein­stel­lung zu arbei­ten und ver­su­chen, die eige­nen Schmet­ter­linge im Bauch zu behal­ten und nicht unge­stüm über die Katze flat­tern zu las­sen. Wow, was für eine Meta­pher. Gemeint ist, ihr könnt es euch sicher schon den­ken, zu ver­su­chen ruhig zu blei­ben und nicht hek­tisch zu wer­den, wenn es darum geht, die Katze in die Box zu brin­gen. DAS spürt die Katze näm­lich defi­ni­tiv. Unsere Kat­zen ken­nen ihre Men­schen bes­tens. Ruhig und ziel­ge­rich­tet die Katze in die vor­be­rei­tete Box set­zen, am bes­ten zu zweit. Einer hält den Miet­zes­patz sicher in sei­nen Hän­den, der andere macht die Trans­port­box vor­sich­tig zu (Ach­tung auf den kost­ba­ren Kat­zen­schwanz, der ist in der Eile nur allzu schnell eingezwickt).

Die Macht der Gedan­ken – Eso­te­rik? Nun ja, mit Eso­te­rik habe ich eigent­lich nichts am Hut. Wis­sen tu ich aber, dass posi­ti­ves Den­ken vie­les posi­tiv beein­flus­sen kann, auch aus eige­ner Erfah­rung. Warum sich nicht in Gedan­ken vor­sa­gen: „Die Katze kommt jetzt in die Box, alles wird fried­lich ablau­fen und die Katze wird sich nicht weh­ren“? Das ist viel bes­ser als zu den­ken: „Ver­flixt, jetzt kommt wie­der der Kampf mit der Katze, sie lässt sich sicher wie­der nicht ein­fan­gen, das weiß ich genau“. Pro­biert es aus, scha­den kann das auf kei­nen Fall. Wenn´s funk­tio­niert, ist der Tipp von mir!

Nie­mals Gewalt gegen die Katze anwenden

Mein abso­lu­tes Credo ist Gewalt­frei­heit, sei es in ver­ba­ler oder kör­per­li­cher Form. Das sollte eigent­lich selbst­ver­ständ­lich sein. Bitte nie­mals eure Katze mit Gewalt in die Box zwin­gen, das ist rich­tig kon­tra­pro­duk­tiv und kann schwer­wie­gende Fol­gen für eure Katze (kör­per­lich und men­tal) und auch für euch (Bisse, Krat­zer) haben. Natür­lich wird es medi­zi­ni­sche Not­fälle geben, wo ein Trans­port in der Box unum­gäng­lich ist. Bitte in die­ser Situa­tion beson­nen und ruhig blei­ben und trotz­dem gewalt­frei und über­legt han­deln.  Da ist es natür­lich bes­ser, schon bevor so ein Not­fall ein­tritt, mit der Katze Boxen­trai­ning zu machen.

Noch viel mehr Mög­lich­kei­ten der Unterstützung

Tat­säch­lich gibt es noch viel mehr, was man als lie­be­vol­ler Kat­zen­hal­ter zur Vor­be­rei­tung auf einen Tier­arzt­be­such tun kann. Und natür­lich dann auch nach einer Ope­ra­tion. Wäh­rend des Schrei­bens die­ses Arti­kels ist mir das bewusst gewor­den. Ich werde also eine kleine Arti­kel­se­rie draus machen, ich hoffe, ihr habt da Lust drauf.

Meine Schmet­ter­linge im Bauch haben sich offen­sicht­lich wie­der zum Kokon zusam­men­ge­rollt. Bei uns ist alles ruhig, Angie erholt sich gut von der Ope­ra­tion und frisst auch schon wie­der gut. Ich werde mich jetzt mit mei­ner Maus auf die Couch kuscheln, den Kuscheln und ganz viel Liebe tra­gen bestimmt zur schnel­le­ren Hei­lung und Erho­lung bei!

Kurz­fas­sung Vor­be­rei­tung zum ent­spann­ten Transport:

  • Trans­port­box kau­fen, die groß genug ist (die Katze sollte darin sit­zen können)
  • Trans­port­box sollte immer im Wohn­be­reich ste­hen und der Katze zugäng­lich sein
  • Trans­port­box gemüt­lich und ein­la­dend einrichten
  • Wickel­un­ter­lage für den Trans­port in die Box geben
  • die Katze ruhig und über­legt in die Box setzen

Stay paw­si­tive und krault eure Miet­zes­pätze lieb von mir!

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