BARF für Kat­zen – ein Einstieg

Katze beim Fressen

ein Gast­ar­ti­kel von Monika Stru­beg­ger (Insta­gram: Ben­gal­katze Finja)

BARF steht für bio­lo­gisch, art­ge­rech­tes, rohes Fut­ter. Es wurde ursprüng­lich für Hunde ent­wi­ckelt, aber auch immer mehr Kat­zen­hal­ter möch­ten ihre Lieb­linge so nahe am natür­li­chen Fut­ter­an­ge­bot wie mög­lich ernäh­ren. Dabei gibt es bei der Füt­te­rung von Kat­zen mit rohem Fleisch eini­ges mehr zu beach­ten als bei Hunden.

Kat­zen sind Fleisch­fres­ser, wäh­rend Hunde Alles­fres­ser sind. Kat­zen kön­nen also nur Fleisch und tie­ri­sche Bestand­teile des Fut­ters ver­wer­ten. Glück­li­cher­weise reagiert auch die Fut­ter­mit­tel­in­dus­trie seit eini­gen Jah­ren auf die Wün­sche infor­mier­ter Kat­zen­hal­ter und so gibt es mitt­ler­weile eine breite Aus­wahl an Dosen­fut­ter und Ergän­zungs­fut­ter (Lecker­lies) ohne Zucker, Getreide und künst­li­che Lock­stoffe oder andere unnö­tige Zusatz­stoffe. Lei­der fin­det man in den Rega­len gro­ßer Han­dels­ket­ten und Super­märkte aber immer noch Kat­zen­fut­ter­do­sen bekann­ter Mar­ken, die für unsere Fell­na­sen alles andere als geeig­net sind. Hier lohnt es sich, bei der Aus­wahl des Fut­ters genau auf die Inhalts­stoffe zu achten.

Warum kann ich mei­ner Katze nicht ein­fach rohes Fleisch aus dem Super­markt füt­tern?
Kat­zen brau­chen viel mehr als nur rohes Mus­kel­fleisch. Sehen wir uns ein­mal die Beute der Katze in der Natur an. Fell oder Federn, Fleisch, Kno­chen, Inne­reien, Blut und der Magen­in­halt – das ist es wor­aus Mäuse, Rat­ten, Vögel, Eich­hörn­chen, Eidech­sen usw. bestehen. Jeder ein­zelne die­ser Bestand­teile lie­fert der Katze andere wich­tige Nähr­stoffe, die sie benö­tigt um gesund zu bleiben.

Das Fleisch lie­fert Eiweiß und Fette, die Kno­chen Kal­zium, Leber ist reich an Vit­amin A, D und E, das Herz lie­fert Tau­rin, das Blut sorgt für aus­rei­chend Eisen, die Schild­drüse für Jod und das Fell für Bal­last­stoffe. Frisst die Katze rei­nes Mus­kel­fleisch, führt das nicht nur zu diver­sen Vit­amin- und Nähr­stoff­män­geln, son­dern belas­tet auch die Leber, weil durch das feh­lende Kal­zium aus den Kno­chen das Cal­cium-Phos­phor-Ver­hält­nis aus dem Gleich­ge­wicht gerät. Die­ses sollte immer bei etwa 1,15 : 1 liegen.

Um die Katze mit allem zu ver­sor­gen, was sie so braucht, gibt es eine Reihe an BARF-Ansät­zen. Einer die­ser Ansätze geht vom täg­li­chen Nähr­stoff­be­darf der Katze aus und ver­sucht mit der rich­ti­gen Zusam­men­set­zung an Zuta­ten die­sen zu decken. Dabei gehen jedoch die Anga­ben über den kon­kre­ten Nähr­stoff­be­darf je nach Stu­die und Quel­len­an­gabe weit auseinander. 

Andere Ansätze (zB Beu­te­tier­prin­zip und Fran­ken­prey) ver­su­chen, die Beu­te­tiere der Katze nach­zu­bauen, denn diese decken deren Bedarf auf ganz natür­li­che Weise. Auch was die Sup­ple­men­tie­rung mit Zusät­zen anbe­langt, gibt es unter­schied­li­che Her­an­ge­hens­wei­sen. Durch Zusatz ver­schie­de­ner natür­li­cher Zuta­ten wie Eier­scha­len­mehl, See­al­gen­mehl oder Bier­hefe kann oft auf syn­the­ti­sche Zusatz­stoffe ver­zich­tet wer­den. Ande­rer­seits gibt es Pul­ver auf dem Markt, die nur noch dem rohem Mus­kel­fleisch (mit ent­spre­chen­dem Fett­ge­halt) zuge­ge­ben wer­den müs­sen und so dar­aus eine voll­wer­tige Mahl­zeit machen.

Wer nur begrenzt Platz in sei­ner Tief­kühl­truhe hat, kann auch Teil­BAR­Fen. Es wird also nicht bei jeder Mahl­zeit rohes Fleisch, son­dern abwech­selnd auch Dosen­fut­ter ange­bo­ten. Dabei sollte man dar­auf ach­ten, dass die Katze in den zwei Stun­den nach einer Dosen­mahl­zeit kein BARF frisst. Das indus­tri­ell gefer­tigte Fut­ter benö­tigt viel län­ger um den Ver­dau­ungs­trakt zu pas­sie­ren als das BARF. Das kann bei der Katze zu Übel­keit und Bauch­schmer­zen füh­ren. Teil­BARF ist auch eine Mög­lich­keit für all jene, die Angst haben bei der Zube­rei­tung des Fut­ters etwas falsch zu machen, um so Man­gel­er­schei­nun­gen her­bei­zu­füh­ren. Abwechs­lungs­rei­che Ernäh­rung steu­ert die­sem Pro­blem entgegen.

In der Com­mu­nity gel­ten das Beu­te­tier­prin­zip und Fran­ken­prey mit mög­lichst wenig syn­the­ti­schen Sup­ple­men­ten als ideale Form der Roh­fleisch­füt­te­rung. Eine gute Anlauf­stelle für den Ein­stieg in die Roh­fleisch­füt­te­rung ist die Face­book­gruppe „BARF spe­zi­ell für Kat­zen“. Dort stel­len Kat­zen-Ehr­näh­rungs­be­ra­ter kos­ten­los Doku­mente zur Ver­fü­gung, die den Ein­stieg in die Mate­rie erleich­tern und mit deren Hilfe ihr euer ers­tes BARF-Rezept sel­ber berech­nen könnt. Außer­dem ste­hen die Mit­glie­der der Gruppe gerne mit Rat und Tat zur Seite.

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